Die ersten drei
Oktobertage dieses Jahres drehte sich in
Leipzig, genauer gesagt in den Messehallen der sächsischen „Metropole“ wieder
alles um Sachen, die mehr oder weniger unter den großen Sammelbegriff des Modellbaus
fallen – es hieß wieder Hobby-Modell-Spiel!
Mit meinem
Kumpel Torsten machte ich mich wie so viele andere auch am Samstag, den 2.
Oktober auf den Weg, um die Messe zu erobern. Mit jeweils einem gut gefüllten
Portemonnaie und einer gewissen Kauflaune standen wir kurz vor zehn Uhr auf dem
Parkplatz am Kongresszentrum der Messe (dies bedeutet nur eine kurze Wegstrecke
bis zum Eingang – nicht wie üblichJ). Allerdings mussten wir auch
dort die obligatorischen 5€uro berappen. Dafür brauchten wir dann wenigstens
nicht anstehen um die nächsten 9€uro für unsere Eintrittskarten loszuwerden, da
genügend Personal dafür vorgesehen war. Dies kennt man aus anderen Jahren auch
anders.
Kaum in der
Glashalle angekommen präsentierten uns diverse Airbrushkünstler ihre Ausstellungsstücke
in Form von Pkw`s, welche mit großflächigen Airbrushs versehen waren oder auch
ganz einfach in Form von Bildern, wobei die jungen ansehnlichen und zugleich
nackten Frauen auch nicht zu verachten waren, die natürlich nur aus Interesse
am Bodypainting betrachtet wurden. Da unser Hauptaugenmerk aber doch beim
eigentlichen Modellbau lag, stürzten wir uns nun ins Getümmel und begannen mit
Halle 3.
Da angekommen
begann Torsten sofort mit der Suche nach Teilen und Neuerungen für seine
Gartenbahnanlage und auch so schauten wir interessenhalber nach dem Gezeigten
der diversen Händler, Firmen und Aussteller. An Firmen waren für mich als nicht
unbedingt den Kenner der Eisenbahnszene eigentlich alle namhaften Einrichtungen
von Auhagen, Noch, Faller, Herpa, Bachmann-Liliput, Piko, usw. vorhanden. Abgesehen von den Firmen zeigten natürlich
auch einige Vereine ihre Anlagen in den verschiedensten Maßstäben, wobei für
mich die flächenmäßig kleineren Bahnanlagen, die auch etwas für den heimischen
Hobbykeller sind, am interessantesten waren. Davon gab es dann auch einige
Exemplare zu sehen, die teilweise sehr detailverliebt auch mich als Laien auf
diesem Sektor zum Entdecken von vielen Kleinigkeiten zum Verweilen brachten.
Ebenfalls in
Halle 3 hatten die RC-Trucker ihre großen Areale abgesteckt, wo dann die
begeisterten Hobbytrucker ans Werk gingen. Dabei konnten wir als Besucher unter
anderem den Volvo F12 aus der bekannten Fernsehserie „Auf Achse“ fahren sehen
oder es wurden Kipplader mittels Bagger beladen oder auch ein Feld wurde mit
landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen gepflügt oder die Saat ausgebracht.
Zwischen den Anbietern von Artikeln für
Eisenbahnanlagen fanden sich auch hier schon Stände für den RC-Modellbauer, die
wir natürlich auch schon unter die Lupe nahmen, wobei uns recht schnell klar
wurde, dass dieses Jahr wohl RC-Helikopter der absolute Publikumsmagnet sein
sollten und in wahrhaften Massen, verschiedensten Größen und sicher auch
unterschiedlichster Qualität angeboten wurden wie an diesem Stand, wobei wir
aber auch Hubschrauber von nur ca.10cm Größe fanden, die trotzdem sehr
manövrierfähig waren. Das war bis vor einiger Zeit noch das Hauptmanko bei
diesen Kleinsten.
Ein besonderer
Parcours war für die Motorsportfreunde unter den Truckern erstellt worden. Hier
fand dann ein Wettbewerb im Truck-Trial in drei Klassen statt, wobei mit dem
Modell eine hindernisreiche abgesteckte Strecke durchfahren werden muss, was
teilweise sehr knifflig aussah.
Als wir nach
mehreren Stunden die Halle 5 erreichten, schlugen unser beider Herzen höher,
denn hier waren der RC- und Plastikmodellbau beheimatet. Neben reichlich
Händlern für RC-Autos, -schiffe, Flugzeuge und natürlich auch wieder Helikopter
waren auch bekannte Firmen wie Kyosho oder Thunder Tiger mit ihren Ständen
vorhanden. Bei Thunder Tiger informierten wir uns dann etwas intensiver über
Driftautos und RC-Motorräder von denen drei verschiedene im Angebot waren.
Auch hier zeigten wieder einige Vereine ihre
Modelle, wobei die großen Flieger wie das Modell einer B-25 Mitchell mit knapp
8m Länge und ca. 6,5m Flügelspannweite sehr beeindruckend waren oder auch die
Nachbildung eines britischen Geleitzuges aus dem 2. Weltkrieg.
Im Bereich des Plastikmodellbaus gab es auch
von allem etwas, aber leider wie es mir vorkam mit etwas gedämpfter
Begeisterung im Gegensatz zu dem anscheinenden Boom beim Funktionsmodellbau.
Für mich als Zivilbauer gab es eigentlich nur eine wirkliche Anlaufstelle und
zwar die Firma Nimpex und auch noch Hr. Munzert, bei denen ich meine trotzdem
reichhaltigen Einkäufe mit ein paar Euro Rabatt tätigte. Als Firma war nur
Revell mit einem Stand vertreten, wo die neuen Leonardo da Vinci Modelle aus
Holz, ebenso wie die 1/24er Fahrzeuge der DTM-Serie oder Ferrari Straßenmodelle
gezeigt wurden und auch eine mir bis dato noch unbekannte Reihe an RC-Modellen.
Andere Hersteller wie Tamiya oder die Firma Glow 2 Be, welche wiederum
Importeur für diverse andere Marken ist, suchte man vergeblich. Erfreulich war
eigentlich die Beteiligung von vielen Clubs der Standmodellszene aus Leipzig,
Hoyerswerda, Berlin, Lohne, Dresden… Diese wurden aber meines Erachtens leider
von den Besuchern etwas vernachlässigt, wenn es nicht grad um spezielle Fragen
zu einigen Ausstellungsstücken ging.
Nach der Halle
5 gingen wir zu der großen aufgebauten Strecke für Nitromethan betriebene
RC-Autos, im Volksmund als „Verbrenner“ bezeichnet in die Halle 4. Dort
angekommen zeigte sich trotz geöffneter Türen sofort der blaue in die Nase
steigende Duft der Spritverbrennung, wodurch wir nur ca. 10 Minuten dem Treiben
zuschauten und den Weg zu Halle 2 nahmen. Dort angekommen, suchten wir mangels
Interesse am Thema „Kreatives Gestalten“ auch schnell das Weite, wobei das
Gezeigte sicher auch mal zum Ausprobieren eingeladen hätte und beendeten
unseren Besuch.
Alles in Allem
kann man aber schon sagen, dass sich dieser Ausflug nach Leipzig gelohnt hat
und vielleicht sieht man den ein oder anderen nächstes Jahr wieder bei der
Messe Hobby-Modell- Spiel.