Für uns als sächsischen Verein steht die Messe Leipzig Anfang Oktober natürlich fest im Plan, da es für uns immer eine super Chance ist unser schönes Hobby einem breiten und zahlenmäßig großen Publikum zu präsentieren und ebenso Werbung in eigener Sache zu machen, sei es jetzt für den Verein oder für unsere PMS Sachsen. Somit war klar, auch in diesem Jahr wird es einen großen Stand gemeinsam mit den Kollegen vom EPMC Dresden geben.
So ging es auch am Donnerstag, den 2. Oktober nur für den Aufbau mit 4 Leuten nach Leipzig. Die neue Position innerhalb der Halle 5 machte es ganz einfach möglich mit dem Auto zum Ausladen bis direkt an den Stand zu fahren und somit konnte die eigentliche Arbeit sehr schnell beginnen. Dresden war schon so freundlich gewesen die Tische grob aufzubauen und somit starteten wir direkt mit dem Bestücken der selbigen was auch flott von der Hand ging und somit konnten wir uns nach rund zwei Stunden wieder auf den Heimweg begeben in Erwartung dreier schöner Messetage.






Den Freitag ließen wir dann erstmal in aller Ruhe mit den Vereinskollegen in gedämmten Licht und geschlossenen Hallen beim Frühstück mit Brötchen, Cappuccino, Kuchen und den ersten Gesprächen anlaufen. Den ersten Bausatz ließ man sich ebenfalls bereits vor der offiziellen Eröffnung zurücklegen, was selbstverständlich für Lacher sorgte.
Kurz vor zehn wurde das Licht hochgefahren und die liebliche Stimme aus dem Lautsprecher verkündete das Öffnen der Türen und begrüßte die ersten Besucher. Das da wohl dank dem Feiertag einiges an Leuten unterwegs war, merkten wir dann etwas später auch. Wir hatten erst die Befürchtung, dass die Lage am Rand der Halle für weniger Besucher sorgen könnte, aber das eigentliche Gegenteil war der Fall, denn wir konnten reichlich bewundernde Blicke über unsere Tische sehen und auch einige interessante Gespräche kamen zustande. Dieses Jahr war unser Klaus mit seinen Eisenbahngeschützen der Magnet. Er ist ja erst seit diesem Jahr bei uns im Verein, aber man kann schon sehen, dass er bereits gute Fortschritte durch Tipps und Tricks von den Kollegen innerhalb dieser Zeit gemacht hat. Hut ab und weiter so!






Bis zum Mittag wollte der Strom der Besucher auch nicht abreißen und so erreichten uns die ersten Warnungen ja nicht in Halle 3 zu gehen, es wäre kein Durchkommen. Wir unternahmen mit Mario zusammen trotzdem dieses Wagnis und fanden es nicht schlimmer als in den Vorjahren. Ebenfalls trafen wir auf eine altbewährte Aufstellung des Ganzen, also eine gute Mischung aus Herstellern, Händlern und Vereinen aus dem Modellbahnsektor, ebenso wie aus dem Bereich der RC-Fahrzeuge mit entsprechend abgesteckten Geländen für die Vorführung der ganzen Funktionsmodelle. Dabei zeigte sich für mich einmal mehr, dass die klassische „Eisenbahnplatte“ für mich nach wie vor stimmiger ist als eine Modulbauweise, wahrscheinlich weil sie mehr Dioramacharakter aufweist. Zumindest fand ich bei diesen Anlagen meine Fotomotive.
Beim Eintreffen in Halle 1 wo sich alles um das kreative Hobby in Form von Nähen, Basteln, Stricken, Backen etc. drehte sowie auch um Brettspiele oder Puzzle, sahen wir uns allerdings echt einer Übermacht an Menschen gegenüber, sodass wir entschieden uns nur einen allgemeinen Überblick zu verschaffen bzw. nur einzelne Punkte zielgerichtet abzugehen. Der Kreativität und sinnvollen Freizeitbeschäftigung sind unserer Meinung nach jedenfalls keine Grenzen gesetzt und es gibt genügend Möglichkeiten nicht unbedingt vor einer Konsole oder dem PC zu versacken.















Zurück in Halle 5 unternahmen wir selbstredend auch noch den Rundgang durch unser eigentliches Interessensgebiet, den Plastikmodellbau. Dieser paarte sich hier mit RC-Fliegern und RC-Schiffen, aber auch die Kollegen vom Kartonmodellbau hatten einiges zu zeigen.
In unserem Bereich muss man leider mittlerweile feststellen, dass einzig die seit Jahren vertretenen 10-12 Vereine die Fahne hochhalten und mit ihren Modellen beweisen, was es da tolles zum Bauen gibt, denn Händler oder gar Hersteller findet man immer weniger. Dieses Jahr war der bisherige Tiefpunkt erreicht, denn es waren nur noch TOM-Modellbau und Revell vertreten um sich mit Bausätzen zu versorgen. Farben fand man einzig bei einem Händler für Dioramenzubehör und als Airbrushartikel wurden nur die Nachfolgemodelle der Triplex auf einem zu 0% gestalteten 4m² Stand von zwei wohl kaum kundigen Damen „präsentiert“. So macht man definitiv keine Werbung für unser Hobby! Über die Gründe kann man wohl spekulieren, was ich an dieser Stelle lieber nicht mache, sondern präsentiere lieber einige klasse Werke in Form von Bildern.




































Der Samstag und Sonntag verliefen dann ähnlich wie der 1. Messetag, wobei Sonntag der Besucherstrom dann etwas nachgelassen hatte. Als Fazit kann man wohl festhalten, dass das Interesse der breiten Masse an kreativen Hobbys definitiv nicht verloren gegangen ist, was auch die knapp 79.000 Besucher beweisen. Wenn ich als Plastikmodellbauer aber nicht selbst teilnehmen würde und somit mit den vollen Kosten für Eintritt, Parkplatz etc. konfrontiert wäre, würde ich aber wohl sehr genau abwägen, ob sich der Weg für mich lohnt. Leider ist es mittlerweile so! Als Verein freue ich mich aber nach wie vor mit Leuten ins Gespräch zu kommen, andere Modellbauer zu treffen und die Möglichkeit zu nutzen den Verein in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Somit werden wir auch nächstes Jahr wieder in Leipzig zu finden sein.
Ingo Hempel
